Gendern, aber wie? Optionen für die Markensprache
Gendern: Die Qual der Wahl
Als Mitglied des Gislerprotokolls, das sich für die facettenreiche Repräsentation der Geschlechter in Kommunikation, Marketing und Werbung einsetzt, ist eine gendergerechte, inklusive Sprache für uns ein Muss. Eine allgemein gültige Regel ist jedoch noch in weiter Ferne. Denn es gibt viele Möglichkeiten: von der Verwendung der weiblichen und männlichen Form, über den Doppelpunkt oder den Genderstern bis hin zu weniger verbreiteten Formen wie dem Unterstrich.
Wir haben drei Festländer*innen, die alle täglich schreiben, um ihre Meinung zum Thema gebeten.
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Doppelnennung und genderneutrale Formulierungen
«Eine inkludierende Sprache braucht nicht unbedingt ein Genderzeichen. Man kann zum Beispiel beide Geschlechter erwähnen («Liebe Leserinnen und Leser») – wobei hier non-binäre Personen ausgeschlossen werden, ganz zu schweigen von den Wiederholungen, die die Sätze lang und umständlich machen. Die Königsdisziplin (König*innendisziplin?) ist, direkt genderneutral zu schreiben: «Alle, die…», «Studierende / Teilnehmende / Praktizierende», «unser Beratungsteam», «die Anwesenden». Worauf aber getrost verzichtet werden kann, sind das generische Maskulinum und/oder ein Hinweis, dass im Fall alle Geschlechter gemeint sind.»
Christian Sidow, Text - 2
Doppelpunkt
«Der Doppelpunkt als Sonderzeichen macht aus mehreren Gründen Sinn. Er ist dezent und unterbricht den Lesefluss weniger stark als beispielsweise der Genderstern. Die Texte sind so weiterhin leicht lesbar. Auch wird der Doppelpunkt von Screen-Readern für Sehbehinderte als kurze Pause gelesen. Der Text ist also auch in gesprochener Sprache inklusiv. Das sind vermutlich auch die Gründe, weshalb viele Zeitungen und andere Medien, die sich für ein Genderzeichen entschieden haben, eher auf den Doppelpunkt als auf Alternativen wie Stern, Unterstrich oder Schrägstrich setzen.»
Elena Neff, Enabler - 3
Genderstern
«Gendern ist ein Muss – und darf ein Markenzeichen sein. Und der Stern setzt das stärkste Zeichen. Er ist typografisch ebenso schön wie unübersehbar. Auch ist er wirklich inklusiv, weil er non-binäre Personen nicht ausschliesst. Das sind die Motive, weshalb Festland in der eigenen Kommunikation auf den Genderstern setzt.»
Marco Casile, Strategie
Wie Google mit Genderzeichen umgeht
Wie in Texten fürs Web gegendert wird, hat nicht nur mit Ästhetik und Usability zu tun. Auch die Performance im Google-Index muss berücksichtigt werden. Doch wie geht der Google-Algorithmus mit Genderzeichen um? Eine eindeutige Antwort gibt es nicht, da Google englisch geprägt ist und dort die Problematik nicht gegeben ist. Ausserdem ist der Algorithmus nicht öffentlich verfügbar. In letzter Zeit haben sich aber drei Entwicklungen herauskristallisiert:
Wie gut gendert deine Marke?
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