INTERVIEW MIT MIR & MIR SELBER (NOV. 2021)

(Wir treffen uns an einem Tisch im ersten Stock von Beni
Bischofs Kopf.)

BB1:
Hey, hey, hey, hey. Beni Bischof! Schön Sie zu treffen.

BB2:
Hey, hey, hey.

BB1:
Sehr schön hats geklappt. Ich kenne Sie ja schon lange.
Aber wir haben uns noch nie persönlich getroffen. Glaube
ich jedenfalls.

BB2:
Da bin ich mir nicht so sicher.

BB1:
Wie auch immer. Ich darf ein Interview mit Ihnen machen.

BB2:
Hab‘s gehört.
BB1
Was machen Sie gerade?

BB2:
Bin im Studio. Aufräumen. Musik hören.

BB1:
Unordnung?

BB2:
Ja. Wie immer nach einer Ausstellung sieht es hier aus
wie nach einem Orkan.

BB1:
Ach. Echt. Wieso denn?

BB2:
Plötzlich muss alles schnell gehen.

BB1:
Was hören Sie gerade?

BB2:
Ich höre gerade Sledgehammer von Peter Gabriel.

BB1:
Uh!

BB2:
Irgendwie guter Song. Echt komischer Text. Zum Beispiel:
You could have a big dipper
Going up and down,
all around the bends
You could have a bumper car, bumping
This amusement never ends

BB1:
Haben Sie auch einen Sledgehammer in ihrem Studio?
(Anm.d.Red.: Sledgehammer = Vorschlaghammer)

BB2:
Nein. Aber ich werde mir bald einen kaufen.

BB1:
Was für einen genau?
BB:
Einen KS Tools BRONZEplus Vorschlaghammer.

BB1:
Wofür brauchen Sie einen?

BB2:
Um damit eine mega krasse Skulptur zu machen.

BB1:
Die sieht dann wie aus?

BB2:
Keine Ahnung. Weiss ich noch nicht. Muss den Hammer
zuerst in den Händen halten.

BB1:
Ok. Also, die Arbeit entsteht dann irgendwie zufällig und
ungeplant?

BB2:
Ja. Der Hammer steht dann eine Weile an der Wand neben
meinem Tisch. Die Zeit vergeht. Dann plötzlich, Zack,
habe ich eine Idee und fertig ist die Arbeit.

BB1:
Tönt easy.

BB2:
Sie täuschen sich.

BB1:
Wie sieht denn ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

BB2:
Der Tag beginnt mit einem Kaffee Zuhause mit der Familie.
Dann irgendwann fahre ich mit dem Fahrrad an den Bahnhof
und nehme den Zug nach St.Gallen. Im Zug lässt es ich gut
arbeiten. Laptop und so. 25 Minuten. In St.Gallen angekommen laufe ich in Richtung Studio im Lachenquartier.
Ha Ha Ha Ha...

BB1:
Ha Ha Ha. Ha Ha. Ha...

BB2:
Ha Ha Ha. Ha Ha. Ha.Ha Ha Ha. Ha Ha. Ha...

BB1:
Ha Ha Ha. Das Quartier heisst so?

BB2:
Genau. Hier arbeiten nur lustige Leute.
(Draussen bläst ein Laubbläser! Eine Husqvarna 525iB.
Sehr laut und lästig. Anm.d.Red.: Ich hasse sie.)

BB2:
... also dann laufe ich und nehme ein Kaffee in der Militärkantine. Danach dauerts noch eine Minute bis ich im
Studio bin. Dann beginne ich mit Arbeiten und so. Manchmal bin ich dann aber auch schon wieder weg. Mittagessen
mit Freunden. Es gibt Phasen in denen ich sehr konzentriert über Wochen an einem Projekt arbeite und nur wenige
Leute sehe. Dann gibts Phasen wo ich viele Sachen parallel mache und oft an verschiedenen Orten bin.

BB1:
Was fühlt sich am besten an?

BB2:
Wochenlang in Ruhe an Gemälden arbeiten ist schön. Aber
auch das spezielle Gefühl kurz vor Ausstellungen. Jedoch
nur wenn sie auch gut geworden sind. Sonst eher schwieriges Gefühl.

BB1:
Immer gute Ideen?

BB2:
Nicht immer. Aber ich weiss so ein bisschen wo und wie
ich zu Ideen komme.

BB1:
Wie denn?

BB2:
Ich gehe ins Restaurant und bestelle ein Kaffee. Treffe Freunde zum Mittagessen. Fahre Zug. Spiele mit meinem
Sohn. Nehme ein heisses Bad oder ich lasse einfach im Badezimmer Wasser laufen...

BB1:
Echt? Habe mal gelesen dass Paul Simon das früher auch so
gemacht hat. Und so viele seiner Songs geschrieben hat.

BB2:
Ich weiss ja. Hat mich auch überrascht. Höre ich bewegtes
Wasser passiert was in meinem Kopf.

BB1:
Nicht ganz ökologisch. Aber interessant.

BB2:
Ideen kommen oft, wenn man nicht mit ihnen rechnet. Man
darf sich ja nicht verkrampfen. Darum lasse ich mich ab
und zu auch gerne ablenken. ich gehe ins Kino, Museum,
Dorf, Natur, Familie, Popkultur, Bücher, Freunde, spazieren oder esse eine Pizza.

BB1:
Ok, ok, ok. Verstehe ich gut. Pizza. Immer gut. Margherita?

BB2:
Ja. (Beide Daumen hoch.) Obwohl Ideen kommen mir auch oft
wenn ich am arbeiten bin. Fange ich mit etwas an führt
das zum nächsten etc...

BB1:
Wie beim Spielen, quasi.

BB2:
Genau. Ich bin immer am spielen. That‘s it!
(Schreit laut.)

BB1:
Also. Ich habe gehört, dass Sie für Festland Zeichnungen
bzw. Bilder zu ihrem neuen Manifest gemacht haben.
(Aus der Besenkammer des Gehrirns ertönt lauter Techno.)

BB2:
Genau.

BB1:
Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie das Manifest zum
ersten Mal gelesen haben?
(Blinzelt komisch.)

BB2:
Ich dachte. Ein Manifest. Echt cool! Von einem „Manifest“
habe ich das letzte Mal im Zusammenhang mit der RAF gelesen (Anm.d.Red.: RAF = Rote Armee Fraktion). Ich dachte, dass ich auch ein Manifest haben sollte.

BB1:
Was würde drinstehen?

BB2:
Weiss ich noch nicht...

BB1:
Wie sind Sie für das „Manifestland“ vorgegegangen?

BB2:
Ich versuchte die einzelnen Gedanken auf den Punkt zu
bringen. Mit einachen Strichen. Schwarzweiss. Filzstift.
gezeichnet. Ich mache jeweils viele verschiedene Variationen und wähle später die besten aus. Die Ideen entstehen
oft während dem Zeichnen. Sehr oft zufällig und unerwartet. Ich lasse mich treiben. Wenn es gut läuft dann komme
ich wie in einen Rausch und es entstehen in kurzer Zeit
sehr viele gute Zeichnung.

BB1:
Die Festländers haben dann die Zeichnungen ausgewählt...

BB2:
Genau. Und ich habe die Ideen dann dann nochmal in weitere Bilder übersetzt.

BB1:
Otti hat mir ein paar Fragen zugeschickt. Bitte einfache
und kurze Antworten.

BB2:
Isch guet. Otti forever, yeah.

BB1:
Also. Was ist Festland?

BB2:
Festland heisst das Büro in dem ich mal gearbeitet habe.
Ich habe mich damals mit einer aufwendigen Landkarte mit
Meer, Inseln, Festland und allem drum und dran beworben.

BB1:
Was heisst für Sie Klarheit?

BB2:
Wenn alles unnötige weggelassen wird.
(Steht auf, wirft alles vom Tisch. Und wirft den Tisch
aus dem Fenster.)

BB1:
Wenn Festland eine Insel wäre, wie würde sie heissen? Und
wer/wie wären die Bewohner?

BB2:
Die Insel würde Insel heissen. Die Bewohner würden Crazy
People heissen. Alle Palmen könnten sprechen. Sie würden
Crazy Palmwedels heissen. In der Mitte der Insel gäbe es
ein grosser Vulkan, der Big Bobo heissen würde. Big Bobo
explodiert oft und schleudert fantastische Ideen in Form
von riesigen Felzbrocken raus. Leider gehen jeweils viele
Crazy Palmwedels und Crazy People drauf.

BB1:
Purpose?

BB2:
Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Oder: Lieber ein Zweck
auf dem Dach, als ein Mittel auf der Hand. Und: Mach es
wie die Purpose-Uhr, zähl die heiteren Stunden nur. Oder
auch: Wie du Purpose mir - so ich Purpose dir. Und: SLäbe
isch kein Purpose. Uf jede Fall: Uf alte Purpose lernt
mer choche.

BB1:
Wie reinigt man ein Zeitfenster?

BB2:
Ich habe mal ein kleines schönes Bild gemalt. Darauf
sieht man ein Geschäftsmann in seinem Büro am Telefon. Er
sagt ins Telefon: “No, Thursday‘s out. How about never -
is never good for you?!“

BB1:
Ha ha ha ha...

BB2:
Ha ha ha ha ha...

BB1:
Ha ha ha ha ha ha... sehr gut.

BB2:
Ist gar nicht lustig. Ist eigentlich traurig.

BB1:
Ok. Ok. Was wäre denn, wenn Festland Ihnen gehören würde?

BB2:
Ich würde es zu einem grossen Thermalbad umbauen. Mit
viel fliessendem Wasser.

BB1:
Wie feiern Sie Erfolge?

BB2:
Leider viel zu wenig. Habe mir vorgenommen öfters zu feiern. Wenn, dann mit einem Restaurant-Besuch, Bar oder so.
Innerlich bin ich sehr oft am feiern. Leider sieht man
das nicht so richtig. Versuche dann die positive Energie
und Euphorie gleich in die nächsten Arbeiten und Projekte
zu packen. 

BB1:
Was sehen Ihre Augen wenn sie geschlossen sind? Und was,
wenn sie offen sind?

BB2:
(schliesst die Augen)
Wenn ich sie schliesse sehe ich farbige Strukturen die
sich im Dunkeln bewegen. Wenn ich sie öffne sehe ich mein
Laptop und den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop
und den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und
den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den
Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den Satz:
Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den Satz...
Und Sie?

BB1:
(schliesst die Augen)
Wenn ich sie schliesse sehe ich farbige Strukturen die
sich im Dunkeln bewegen. Wenn ich sie öffne sehe ich mein
Laptop und den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop
und den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und
den Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den
Satz: Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den Satz:
Wenn ich sie öffne sehe ich mein Laptop und den Satz...
Wo ist ihre Lieblingsecke in St.Gallen?

BB2:
Beim Goldenen Leuen hats eine kleine sehr enge Gasse. Die
mag ich sehr.

BB1:
Wie beschreiben Sie für sich einen guten Kunden?

BB2:
Ein mutiger Kunde, der den Profis vertraut und sich begeistern kann.

BB1:
Ja oder Nein?

BB2:
Nein!

BB1:
Wohin?

BB2:
Auf den Zug.

BB1:
Ticks?

BB2:
Ungeduldig und extrem schnell den Kaffee rühren.

BB1:
Magazine?

BB2:
National Enquirer und Weekly World News aus den 80er/90er.

BB1:
S/w oder farbig?

BB2:
Farbig.

BB1:
USB oder USM.

BB2:
USB.

BB1:
Zwei Löcher oder drei Löcher in den Socken.

BB2:
Drei Löcher.

BB1:
Komischster Gedanke von Heute?

BB2:
Ein Hockeystock mit intergriertem WLAN und Funkgerät.

BB1:
Digital oder analog?

BB2:
Beides zusammen machts oft aus. Was, wann, wofür, wozu,
wohin, wer, wem.

BB1:
Entscheiden Sie gerne?

BB2:
Ja. Nein. Also Ja. Ich muss sagen eher nein, obwohl meisten schon. Aber irgendwie nicht. Obwohl schon aber eher
halt schon vielleicht...
Oft eine Qual. Ich sehe immer überall Möglichkeiten. Obwohl wenn ich richtig überlege. Nein. Oft sind die Entscheide sehr einfach zu fällen. Zum Beispiel beim Mittagessen. Ich bestelle immer das gleiche. Langweilig?

BB1:
Ja. Aber praktisch. Wie entscheidet man eigentlich richtig?

BB2:
(Macht Augen wie ein Frosch) Gute Frage. Oft passiert es
ganz schnell und natürlich. Bauchgefühl. Es ist einfach
klar. Manchmal hat man jedoch weniger Bauchgefühl. Und 
vor allem keine Zeit. Dann gehe ich trotzdem langsam vor.
Mache eine Liste und streiche Zeilen durch. Oder ich frage ein paar Leute nach ihrer Meinung.

BB1:
Dorf oder Stadt?

BB2:
Definitiv Dadt.

BB1:
Benedikt Skalsky hat auch noch eine mega gute Frage gestellt. Und zwar: Was ist dein Lieblingsrezept mit einer
„Komplimentkartoffel“?

BB2:
Lieber Benedikt. Sehr gute und wichtige Frage. Ich würde
sagen: Zuerst die Projektpfanne 1000 Grad heiss machen.
Ein bisschen krassester Butter in die Pfanne. Dann 2000kg
Komplimentkartoffel direkt in die Pfanne hinein hauen,
so dass alles explodiert. Dann easy geduldig warten bis
alles dampft. Wenn alles dampf ein Schuss Gin Tonic irgendwo hin leeren. Wieder warten bis alles dampft. Bevor
die Stimmung schwindet alles vom Herd nehmen, abkühlen,
geniessen, Komplimente verteilen.

BB1:
Sie reden nur Müll. Was ist eigentlich Ihr Lieblingssatz
des Manifests?

BB2:
Diesen hier: „Wir denken und handeln, als ob Festland uns
gehören würde.“

BB1:
Warum?

BB2:
Es tut sich was im Kopf. Der Satz regt meine Phantasie
an.

BB1:
Hätten Sie den gerne eine Agentur?

BB2:
Eine Ideenfabrik fände ich spannend. Nur Ideen. Nichts
physisches.

BB1:
Welche der Punkte auf dem Manifest haben Sie sonst noch
persönlich angesprochen?

BB2:
„Wir sagen lieber „Nein“ als „Ja, aber“ zu Kunden, Projekten und Terminen.“

BB1:
Warum?

BB2:
Will nicht darüber reden.

BB1:
Am besten kann ich...?

BB2:
Mich in ein Projekt vertiefen und mich darin verlieren.

BB1:
Bester Werbeslogan den es gibt?

BB2:
Smoking helps you relax in the graveyard oder Life is too
short to remove USB safely.

BB1:
Ihre Zeichnungen sind humorvoll, oft überspitzt: Hilft
Humor, Themen ernsthaft anzupacken?

BB2:
Ja. Humor ist wie ein Trojanisches Pferd. Man kommt besser in die Köpfe rein. Ist man drin, können sich weitere
Aspekte der Arbeit ausbreiten.
Humor ist auch wie ein Schmieröl. Es lockert zum Beispiel
die Arbeit im Team. Aber immer lachen ist auch nicht lustig.

BB1:
Mit sich selbst zusammen zu arbeiten ist ja oft das
Schwierigste. Was müssen Sie mit sich selber immer wieder
abmachen, damit die Zusammenarbeit mit Ihnen selber gut
klappt?
(Grummelt)

BB2:
In frage mich oft worauf ich eigentlich richtig Lust habe
und erinnere mich an die Zeit als ich angefangen habe
freischaffend zu arbeiten. Ist die Lust da muss ich mich
nicht mehr gross motivieren.
Ein Ziel oder Vision und Abenteurlust hift enorm. Leidenschaft kommt so automatisch. Trotzdem, an schlechten
Tagen sage ich mir: „Kopf abschalten, Mund halten und
einfach weitermachen.“.
(Ein Hund mit drei Augen läuft vorbei.)

BB1:
Sehr interessant. Geht mir auch so.

BB2:
Ja eben.

BB1:
Ja

BB2:
ja eben.

BB1:
Eben ja.

BB2:
Ja.

BB1:
Eben ja.

BB2:
Ok.
(Sirenen. Ein Knall. Rauch. Brennender Bugatti.)

BB1:
Bei welchem Punkt vom Festland Manifest fiel Ihnen sofort
ein Bild ein, bei welchem war’s am Schwierigsten?

BB2:
Das einfachste war: “Wir sagen lieber „Nein“ als „Ja,
aber“ zu Kunden, Projekten oder Terminen.“ Der schwierigste Punkt: “Wir kennen den Purpose unserer Produkte
und setzen klare Ziele:“

BB1:
Welche Abmachung aus dem Festland Manifest würde dem Bundesrat am meisten helfen?

BB2:
“Wir treffen Entscheide zur richtigen Zeit und klar begründet.“ In der jetzigen Lage teilweise schwierig. Wer
zu spät kommt, den bestraft das Leben. Otti sollte das
Manifest nach Bern schicken.

BB1:
Abmachungen sind mühsam und am schönsten ist es, alles
alleine zu entscheiden. Stimmt’s?

BB2:
Nicht immer. Ich arbeite gerne mit anderen Experten zusammen. Ein paar Leitplanken sind eine willkommene Abwechslung.

BB1:
Um auf meine Frage vom Anfang zurückzukommen. Was würde
in Ihrem Manifest drinstehen wenn Sie eines hätten?

BB2:
Folgendes: „Jeder der an Telekinese glaubt, hebt bitte
meine Hand.“ Und auch: „At the end of the day. it‘s not
the end of the world.“. 

BB1:
Haben Sie noch ein Tipp?

BB2:
Ja. Der „Do Nothing Club“. Bei SENNs beim Corso. Im Foyer
beim Eingang. Permanente Installation und Sitzecke. An
der Brühlgasse 37, 9004 St. Gallen.

BB1:
Ah, super. Kann man das anschauen gehen?

BB2:
Ja. Sollte möglich sein. Klingeln oder rasch anmelden.

BB1:
Von welcher Utopie träumen Sie? Und was sollten wir tun,
um sie wahr werden zu lassen?

BB2:
Ich träume gerade von keiner Utopie.
(Vor dem Haus stürzt eine grosse Eiche auf einen brandneuen Merzedes EQS. Ein Alarm geht los. Alles brennt.)

BB1:
Was möchten Sie der Festland Crew mit auf den Weg geben?

BB2:
Je mehr Käse desto mehr Löcher. Je mehr Löcher desto weniger Käse. Ergo je mehr Käse desto weniger Käse.

BB1:
Das ist alles?

BB2:
May the force be with you.

BB1:
Ok. Ok. Alles klar.
Also. Danke fürs Interview. War meeeeeeeeeeeeega interessant.

BB2:
Auf wiedersehen.

BB1:
Auf wiedersehen.

Über den Künstler

Beni Bischof arbeitet unbändig und intuitiv. Neben Zeichnungen, Collagen, Malerei, Skulpturen und Installationen zeugen seine seit 2005 im Eigenverlag herausgegebenen laserkopierten Künstlermagazine von seinem eruptiven Schaffensdrang. Spontane Gedanken zu gesellschaftlichen und politischen Themen übersetzt er in skurrile und witzige Wort- und Zeichenbotschaften, die von entwaffnender Direktheit sind. Die Banalität des alltäglichen Lebens wird ebenso wenig verschont wie Dramen aus der politischen Agenda. Beni Bischof entglamourisiert den edlen Schein der vermeintlichen Exklusivität und zeichnet ein abgründiges Bild der Gesellschaft. Sein Bild- und Textmaterial eignet er sich aus der Trivialliteratur, Modezeitschriften, der Werbung oder aus der virtuellen Welt an.

Beni Bischof wird mit dem Manor-Kunstpreis St. Gallen 2015 ausgezeichnet. Und war 2004 bis 2005 Teil des Festland-Teams (worauf wir auch ein bisschen stolz sind).