Wir sind Festland. Und so funktionieren wir.

Wie sieht das Organigramm von Festland aus?
Michael: Sehr leer, denn wir haben keines. Seit 2018, als wir unsere Organisation für die Zukunft aufgestellt haben, arbeiten wir konsequent agil, das heisst mit flexiblen Teams, wechselnden Funktionen innerhalb dieser Teams sowie mit Kompetenz-Pools anstelle von Jobtiteln.
Wie kam es dazu?
Michael: Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist in den letzten Jahren immer agiler geworden – eine sehr positive Erfahrung. Inspiriert durch das Agile Manifesto für die Software-Entwicklung erstellten wir unser eigenes Agiles Manifest, und zwar sowohl für digitale, wie auch für klassische Medien. Das war die Blaupause unserer heutigen Organisation. Diese ist zu 100% kunden- und produktorientiert: Je nach Funktionen, die zur Entwicklung eines Produkts benötigt werden, stellen wir für unsere Kund*innen das optimale Team zusammen.
Was steht denn auf den Visitenkarten?
Bene: Wir unterscheiden drei Aufgaben in der Produktentwicklung: Enabler, Inventor, Creator. Jede enthält mehrere Funktionen wie zum Beispiel Concept, Strategy, Design, Text oder Code. Diese Begriffe stehen auch auf den Visitenkarten. Bei mir steht zum Beispiel «Enabler», bei Daniel «Management».
Michael: Wobei sie sich mit der Zeit ändern können. Denn jede*r von uns hat drei Funktionen, auf welchen auch die Entwicklungsziele und Mitarbeitergespräche basieren. Die Home Base ist jene Funktion, die am meisten zum Tragen kommt, also quasi die Kernkompetenz. Das Second Home ist die Funktion, welche die Person ebenfalls ausüben kann. Und die Growth Area ist jene Funktion, in die das Teammitglied stärker hineinwachsen will.

Was sind eure Lieblingsfunktionen und weshalb?
Michael: Ich finde die Coach-Funktion eine der wertvollsten. Da geht es darum, sein Wissen weiterzugeben und so Mitarbeitende zu fördern. Besonders schön daran: Jede*r auf dem Festland kann anderen etwas beibringen. So bringen sich langjährige Mitarbeitende eher über ihre Erfahrung ein, während die Lernenden viel näher am Puls der Zeit sind, zum Beispiel in Sachen TikTok.
Bene: Ich finde alle Funktionen spannend, deshalb haben wir sie ja entwickelt (lacht). Mein Favorit ist allerdings die Lab-Funktion. Sie ist quasi die Joker-Funktion und verkörpert genau das, was eine Agentur ausmacht. Wir wollen innovativ sein und Produkte entwickeln, die es so noch nicht gibt – egal, ob in Branding, UX oder Technologie. Das erwarten die Kunden auch von uns. Das Lab ist übrigens nicht nur eine Funktion, sondern auch ein richtiger Raum, in dem wir im Team oder mit Kunden nach neuartigen Lösungen forschen. Und es ist kein Zufall, das auch unser Agentur-Blog den Namen «Lab» trägt.
Welche Vorteile hat diese Organisation? Gibt es auch Nachteile?
Bene: Durch die Funktionen mischen sich unsere Teams, das macht es spannend. Jeder kann seine Stärken einbringen. Oder entdeckt die Stärken von anderen, da man mit unterschiedlichen Personen zusammenarbeitet. In der Ressourcenplanung ist es für die Enabler nicht immer einfach, da man das Team von Produkt zu Produkt konfiguriert, etwa im Gegensatz zu einer klassischen Struktur mit fixen Rollen- und Kundenzuteilungen.
Warum hat sich Festland gegen eine klassische Lösung entschieden?
Bene: Es ist ein ganz anderer Mindset, wenn man ein Produkt entwickelt und nicht ein Projekt umsetzt. Bei einem Produkt liegt der Fokus viel stärker auf den Bedürfnissen des Markts bzw. der Endkund*innen. Das kennt man von Design Thinking, lässt sich aber 1:1 auf jede Agenturarbeit übertragen. So muss sich jedes Produktteam mit dem Zweck des Produkts, den Personas und den messbaren Zielen auseinandersetzen. Auch die enge Kollaboration mit den Kunden ist ein wichtiger Teil dieses Mindsets.
Werden wir in Zukunft auch eigene Produkte von Festland sehen?
Michael: Ja, das ist unsere Vision. Schon heute gibt es diverse Produkte, die wir mit standardisierten Leistungen entwickeln. Dadurch können wir den Fokus stärker auf Strategie, Kreation und Wirkung legen – und den administrativen Teil stark reduzieren.
Bene: Es gibt auch schon einige Produkte, die wir von der Vision bis zum Markterfolg mitentwickelt haben. Ein Beispiel ist der Schulsportplaner, den wir Lehrmittelverlag des Kantons St.Gallen entwickelt haben. Solche Aufgaben lieben wir besonders, und sie machen Mut, den Wandel von der Dienstleistung zur Produktherstellung voranzutreiben. Fortsetzung folgt...
Exklusive Einblicke in unsere Funktionen
Wo dürfen wir deine Kommunikation klarer machen?
Du hast die Marke und das Ziel. Wir stellen das Team zusammen, das jede Funktion optimal erfüllt.
