Stockfotos oder Fotoshooting?
Wozu braucht eine Marke überhaupt eine eigene Bildwelt? Und was empfiehlt sich bei derer Gestaltung – die Anfertigung neuer Fotos oder Zurückgreifen auf Stockmaterial? Wozu gibt es schliesslich Bilddatenbanken wie Shutterstock, Getty, iStock und wie sie alle heissen… Auf dem Festland haben wir diesbezüglich eine klare Vorliebe, wie im Verlauf dieses Beitrags sicherlich durchschimmern wird.
Die visuelle Identität
Sehen heisst erkennen; der Sehsinn ist der komplexeste und wichtigste unserer Sinne – denn das Auge ist für 70 Prozent der Informationen, die wir täglich aufnehmen, verantwortlich. Es dürfte daher niemanden allzu sehr verwundern, dass die visuelle Komponente des Markenauftritts bei der Wahrnehmung und Beurteilung eines Brands einen hohen Stellenwert innehat.
Bestandteile einer visuellen Brandidentity
- Logo
- Bildmarke
- Farbwelt
- Formensprache
- Schriften
- Icons
- Grafiken
- Fotografie
- Bewegtbild
Ein*e Betrachter*in nimmt ein Unternehmen immer in seiner Gesamtheit wahr. Wirkt ein Markenelement fremd oder nicht authentisch, stiftet dies Verwirrung. So wird das Ziel, die Identität der Marke in einer vielfältigen und dennoch konsistenten visuellen Welt zu inszenieren, verfehlt – und somit wertvolles Potenzial verschenkt.
Bewegtbild und Bilder, die bewegen.
Bilder und Videos machen eine Marke erlebbar und helfen ihr dabei, sich gegenüber anderen zu differenzieren. Allerdings darf beim Definieren einer konsistenten Markenbildwelt keinesfalls nur nach Emotion und Faszination eine Wahl getroffen werden – die Bildwelt muss zugleich die Positionierung auf überraschende Art und Weise inszenieren. Und die Identität des Unternehmens authentisch wiedergeben.
Bildwelten oder Allerweltsbilder?
Setzt man sich also daran, eine Bildwelt für eine Marke zu entwerfen, stellt sich die Frage «Stock oder Produktion?». Und auf den ersten Blick scheint die Frage einfach zu beantworten, Bilddatenbanken die optimale Lösung zu sein. Doch wie so oft, kann der Schein trügen – gegenüber individuell produzierten (Bewegt-)Bildern sind sie sowohl formal als auch punkto Kosten immer nur die zweitbeste Lösung. Denn: Findet man nach langem Suchen (oder mit einer gehörigen Portion Glück) passende Bilder, bleibt trotz allem eine gewisse Unzufriedenheit zurück.
Das spricht gegen Stockfotos
Aus formaler Sicht
- Der Bildstil ist uneinheitlich in Atmosphäre, Farbigkeit, Kontrast, Schärfen/Unschärfen-Verhältnis, Licht und Perspektive
- Das Bildformat ist gegeben, was die Gestaltungsmöglichkeiten einschränkt
- Die Datenqualität (Auflösung) der Bilder ist unterschiedlich
- Die Personen und Orte sind nicht authentisch
- Zu den Bildern gibt es oft keine identischen Bewegtbilder
Aus finanzieller Sicht
- Die Evaluation und Selektion der Bilder ist aufwendig, was zusätzliche Kosten auf Agenturseite verursacht
- Die Anpassung an eine einheitliche Bildsprache ist mit Bearbeitungsaufwand (Retouche, Litho, Prepress) verbunden
- Kostenfreie Bilder sind oft vom Motiv und der Qualität her unbefriedigend
- Bessere Bilder dagegen haben ihren Preis (schnell mal CHF 250.– pro Stück)
- Für gute Bilder sind zusätzlich noch Nutzungsrechte und Modellhonorare zu bezahlen
Das spricht für individuelle Bilder
- Die abgebildeten Personen und Orte sind in jedem Fall authentisch und echt
- Dadurch haben die Bilder auch Ausstrahlung nach innen («ICH bin auf dem Bild»)
- Die Bildsprache ist einheitlich und entspricht der definierten Positionierung
- Es können massgeschneiderte Bildwelten kreiert werden
- Fotografie und Bewegtbild sind aus einem Guss
- Bildstrecken sorgen für überzeugendes Storytelling
- Die Bilder sind wirklich exklusiv, kein anderer Mitbewerber kann sie einsetzen
- Das Material ist zeitlich und örtlich uneingeschränkt nutzbar
- Dasselbe gilt auch für alle Medien (Web, Social Media, Broschüren, Plakate etc.)
- Das Modellhonorar ist bereits abgegolten
- Wird eine Tagespauschale für die Fotografie vereinbart,
wird das einzelne Bild oft günstiger als ein Stockbild
Individualität schlägt 08/15
Durch den Entscheid für eine individuelle Produktion von Fotos und Bewegtbild, hat man die Chance eine eigene, authentische visuelle Identität aufzubauen, die kein anderer Mitbewerber für sich in Anspruch nehmen kann. Und das erst noch bei übersichtlichem Aufwand, dessen Nutzen die Kosten weit übersteigt.
Prêt-à-porter oder Tailor-made?
Ob Stockfotos oder Shooting: Wir freuen uns darauf, deine Bildwelt zum Markenzeichen zu machen.