Kreativpause #1: Erin, Fabio und Vale über Social Media
Hand aufs Herz, wie gross ist eure aktuelle Bildschirmzeit am Smartphone?
Vale: Etwa zwei Stunden, sehr wenig davon auf Social Media.
Fabio: Um die 5-6 Stunden. Die meiste Zeit davon auf Social Media
Erin: ca 5 Stunden am Tag
Welche Apps nutzt ihr jeden Tag?
Vale: Spotify, Whatsapp, Safari, Mails, Twint, SGKB E-Banking, Motoscout
Fabio: Spotify, Whatsapp, Snapchat, Instagram, Safari, Gmail, CS E-Banking
Erin: Spotify, YouTube, Instagram und Whatsapp. Ich versuche, es zu reduzieren.
Welche Social Media habt ihr am liebsten und wieso?
Vale: Instagram, als persönliches Memory Book.
Fabio: Instagram, da man viele Inspirationen findet und sich gut unterhalten kann.
Erin: Instagram, es gibt alles mögliche. Konsumiert aber auch viel Zeit.
Wie beurteilt ihr TikTok im besonderen?
Fabio: Ich persönlich finde TikTok eine durchschnittliche Unterhaltungs-App, die man ab und zu mal braucht. Was viele von den Leuten nicht wissen, die Instagram Reels benutzen ist, dass es die gleichen Videos sind. Daher denke ich, ist es eine gute App um mal etwas zu lachen und sich zu unterhalten.
Erin: Es gibt Content aller Art. Auf TikTok gibt es sicher für jede*n was. Ich persönlich finde die App zu «fesselnd». Video nach Video, es ist gemacht, um Menschen an sich zu binden. Es gibt zwar alles Mögliche auf der Plattform und das kann auch inspirierend sein, allerdings finde ich, dass es nicht gesund ist für junge Menschen, da sich die Aufmerksamkeitsspanne extrem zurückentwickelt.
Vale: TikTok ist in meinen Augen Zeitverschwendung. Die kurzen Videos sind zwar teils unterhaltsam, aber viele Inhalte sind oberflächlich und auf schnelle Aufmerksamkeit aus. Die vielen Inszenierungen und auch Filter und Trends verstärken den Eindruck von Scheinhaftigkeit. Es gibt interessante «Rabbitholes» auf Tiktok, doch da der Algorithmus der App nach etwa einer Woche Nutzung immer noch nicht verstanden hat, was ich sehen will, habe ich sie wieder gelöscht.
Habt ihr einen Geheimtipp, d.h. eine App die sehr viele Jugendliche nutzen, aber in der Arbeit der Agentur bisher keine Rolle spielt?
Vale: Threads war neulich recht beliebt, ich habe aber das Gefühl, dass der Hype wieder zurückgeht.
Fabio: Ich empfehle Udemy, ein App mit vielen verschiedenen Lernvideos, die auch mit dem Agenturleben etwas gemeinsam haben.
Erin: Klar gibt es Apps, die Jugendliche nutzen und Agenturen nicht, doch ich denke, diese Apps sind nicht geeignet, um seine Agentur zu vermarkten (z.B bereal oder Snapchat).
Was würdet ihr einer Marke raten, die nicht sicher ist, wie sie TikTok & Co. nutzen soll?
Vale: Sich von dem Agenturenauftritt lösen, da dieser Content die Zielgruppe auf Tiktok nicht erreicht. Die Videos müssen lustig, kurz und spontan sein – am Besten von Lernenden umgesetzt. Da stellt sich dann aber wieder die Frage, inwiefern da eine Agentur dahinter stehen möchte und was der Mehrwert beim Hochladen solcher Videos wäre. Einen Mittelweg zu finden, ist schwierig.
Fabio: Weniger ist mehr – Ich würde darauf achten, nicht auf allen SoMes Videos hochzuladen, sondern sich auf ein paar Social Medias zu konzentrieren und dann da einen starken Auftritt kreieren.
Erin: Man sollte den Algorithmus beachten, beliebte Hashtags benutzen, Trends mitmachen und Lieder, die im Trend sind, nutzen. Es ist wichtig, die Zuschauer*innen schon in den ersten Sekunden zu fesseln, da die Nutzer*innen extrem schnell weiterscrollen. Auch ist es sehr wichtig, authentisch und offen zu sein. Als Kreativagentur sollte man auch seine Designkentnisse einfliessen lassen. Menschen sind schneller interessiert, wenn es etwas «Schönes» zu sehen gibt.
Wo seht ihr die Vorteile von Social Media?
Vale: Mit wenig Aufwand die junge Zielgruppe erreichen.
Fabio: Social Media hat zum Teil eine riesige Reichweite. Das hat viele Vorteile um die Marke zu präsentieren und zu pushen.
Erin: Das man sich mit der ganzen Welt vernetzen und austauschen kann. Es gibt auf den Sozialen Medien alles mögliche Künstler*innen verschiedenster Art, Sportler*innen, Schauspieler*innen, Tipps fürs Leben, Geschichten, Rezepte etc. Egal was man mag, man findet bestimmt auf Social Media die oder den passenden Creator. Man wird inspiriert, sieht Bilder und Videos aus der ganzen Welt und kann auch vieles lernen.
Gibt es auch Aspekte, bei denen ihr kritisch seid?
Fabio: Es gibt jedoch auch viele Nachteile. Man kann mit falscher Schreib-Art oder falschem Content den Ruf sehr stark schädigen.
Erin: Ich persönlich sehe die Sozialen Medien sehr kritisch. Abgesehen davon, dass man stundenlang auf diesen Plattformen scrollt und nicht davon wegkommt, gibt es noch viele tiefer liegende Probleme mit diesen Plattformen. Junge Menschen vergleichen sich mit Instagram-Accounts, die nicht weiter entfernt vom echten Leben sein könnten. Man vergleicht sich mit Personen, die scheinbar ein perfektes Leben führen und beginnt an sich zu zweifeln und sich selbst als weniger gut anzusehen. „Das Dilemma mit den sozialen Medien“ heisst eine gute Doku auf Netflix, die dieses Thema kritisch aufgreift.
Festland ist selber auch auf Social Media präsent. Findet ihr, dass wir einen guten Job machen?
Fabio: Ich persönlich finde, dass wir sehr starken Content auf Social Media laden. Jedoch stelle ich mir ab und zu die Frage, ob TikTok das richtige Portal für unsere Zielgruppe ist.
Erin: Ich finde, wir könnten uns manchmal etwas mehr getrauen und aus der Reihe tanzen. Aber wir machen es gut!