Artland #1: H.R. Fricker
Das «da»-Schild, das seit Neuem auch unsere Agentur verortet, ist ein Schlüsselmotiv in deinem Schaffen. Welche Bedeutung hat es für dich persönlich?
Als mir die Bedeutung der virtuellen Welten langsam bewusst wurde, wollte ich für den realen Standort mit dem «da» ein Zeichen setzen.
Deine Arbeiten sind Meisterwerke der Klarheit, die auch in unserem Alltag eine zentrale Rolle spielt. Wie siehst du das Spannungsfeld von Kunst und Klarheit?
Der amerikanische Künstler Ray Johnson (1927-1995), welcher als Begründer des Mail-Art-Genres gilt, ermahnte Künstlerkolleg*innen zu mehr Sorgfalt mit den Worten: «symplify and clarify».
Wir sind Fans deiner Kunst und durften dich auch schon in deinem Atelier besuchen. Wie ist umgekehrt deine Beziehung zu unserer Welt, also zu Marken und Marketing?
Die Werbung «plündert» seit jeher die Kunst für ihre Zwecke. Ich hatte seit den frühen 1970 Jahren den Spiess umgedreht und für meine konzeptuellen Werke Strategien und Medien aus der Werbewelt angewendet. Es begann 1973, als ich ein schwarzes Quadrat im Inserateteil der „Ostschweiz“ platzierte. 1979 nutzte ich sechs 3-teilige Werbeplakate, mit Fotografien vom jeweiligen Standort an der Rosenbergstrasse. Mit sogenannten Kleinplakate im A4-Format klebten ich und auch viele Künstlerkolleg*innen Slogans und Fotos in den Strassen von St.Gallen an die Wände. Auch das Ida-Schläpfer-Projekt, im Zusammenhang mit dem fehlenden Frauenstimmrecht in Appenzell Ausserrhoden 1981-1989, realisierte ich mit Inseraten, Kleinplakaten, Fähnchen und Protestknöpfen. Slogans sind wirkungsvolle Instrumente, um Informationen zu verbreiten. Zum Beispiel «MAIL ART IS NOT FINE ART IT’S THE ARTIST WHO IS FINE».
Das Werk: Orte der Klarheit
Es ist unmöglich, ein Lebenswerk auf vier Bilder zu reduzieren. Wir haben es trotzdem getan – und empfehlen den Wikipedia-Artikel zu H.R. Fricker für mehr Fakten und Links.
Ob Fotografie, Fotokopie, Plakate, Schilder oder Briefmarken: Seit mehr als einem halben Jahrhundert zählt H.R. Fricker zu den Aushängeschildern der Ostschweizer Kunstlandschaft, mit Wirkung weit über die Region hinaus. Von seiner Schaffenskraft zeugen auch die von ihm gegründeten Institutionen und Bewegungen, zum Beispiel das «Büro für künstlerische Umtriebe auf dem Land», die weltweit vernetzten «Mail-Art-Kongresse», das «Museum für Lebensgeschichten» oder der «Trogener Kunstpreis für Menschen mit Behinderung».
Entdecke H.R. Fricker auf seiner Website und folge ihm auf Facebook.
Ort der Markenkunst
Hat dich unser «Artland» inspiriert, mehr Kunst der Klarheit in deine Markenwelt zu tragen? Das Schild an unserem Eingang sagt alles: Wir sind da.
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