Artland #2: René Düsel
Warum bist du Künstler geworden?
Künstler wird man nicht aus einer Laune heraus, sondern ist Berufung und harte Arbeit an sich selbst. Als Jugendlicher verbrachte ich viel Zeit in der Natur, ich begab mich sozusagen auf Forschungsreisen, sammelte Steine und Naturmaterialien, studierte die Natur. Mein Zimmer glich einer Wunderkammer. Künstler und Forscher haben meine Fantasie beflügelt. Begeistert haben mich in jungen Jahren die brennenden Giraffen und die weichen Uhren von Salvador Dali, die Perspektiven von Giorgio de Chirico und die mysteriösen Gemälde von René Magritte, die ich an die Wand geheftet hatte. Ich habe voll auf Risiko gesetzt, meine Arbeitsstelle gekündigt, ich folgte meinem inneren Drang, es gab keine andere Option zur Verwirklichung meiner künstlerischen Entfaltung.
Was bedeutet der Begriff «Klarheit» für dich und dein Schaffen?
Klarheit bedeutet für mich, das Komprimieren und Verdichten von Materialien, bis ich nichts mehr wegnehmen kann, ohne dass das Werk an Spannung und Dynamik verliert. Es ist mir wichtig, dass meine Arbeiten einfach und reduziert sind, sie erscheinen aber nicht streng puristisch-minimalistisch.
Welche Künstler*innen inspirieren dich?
1982 habe ich im Kunsthaus Zürich eine Ausstellung von Henri Matisse besucht. Die innovative Kraft und Dynamik der vereinfachten Farben und Formen haben mich nachhaltig beeindruckt. Mein Lieblingsmuseum ist die Peggy Guggenheim Collection in Venedig, dort befinden sich Werke von Künstlern, die ich sehr schätze: Constantin Brancusi, Alberto Giacometti, Alexander Calder, Salvador Dali, Max Ernst, Jackson Pollock und weitere.
Wie ist deine Beziehung zu unserer Welt, der Werbung und Kommunikation?
Andy Warhol hat die Trivial-Ikonen der Massenkonsumgesellschaft von Coca-Cola bis Micky Maus verewigt und schuf damit ein unverwechselbares Panorama unserer Zeit zwischen Konsum und Vergänglichkeit. Kunst ist Kommunikation, Werbung bedient sich oft der Kunst, was ich eher kritisch betrachte. Werbung ist oft trivial, kann aber auch visuelle Poesie sein, wenn die Botschaft gut vermittelt wird. Dass heute vieles schnelllebig ist, finde ich schade. Der Computer im Hosensack ist Fluch und Segen zugleich, steter Informationsfluss auf Kosten der Gegenwart. Als ich 1986 in Italien 3 Monate auf Bildungsreise war, gab es kein Handy und kein Internet. Ich hatte nicht einmal einen Fahrplan. Ich ging einfach auf den Bahnhof und irgendwann kam der Zug oder der Bus. Schlussendlich landete ich auf dem Vulkan Stromboli, dem ewigen Leuchtfeuer der Antike, wo ich eine unvergessliche Nacht mit Lavafontänen erlebte. Was ich damit sagen will: Es gibt für alles eine Zeit, man muss sie sich nur nehmen.
Das Werk: Fantasie und Handwerk
Es ist unmöglich, das Werk eines so facettenreichen Künstlers wie René Düsel auf vier Beispiele zu reduzieren. Wir haben es trotzdem getan – und empfehlen die Website des Künstlers für noch mehr Bilder und Objekte.
Den 1959 in Grabs geborene Künstler faszinierte schon als Kind die Schönheit des Unscheinbaren, Alltäglichen, Banalen. Er experimentierte mit Hölzern und Steinen, die er auf seinen Streifzügen durch den Wald sammelte. Im Kontext unterschiedlicher Anordnungen fand er spielerisch stets neue Ausdrucksformen für die gesammelten Stücke. Beeindruckt von der Vielfältigkeit ,,unbedeutender’’ Dinge entwickelte er eine Leidenschaft für Kunst, welche bald zur Berufung wurde. Seit 1986 arbeitet er als freischaffender Künstler mit eigenem Atelier. René Düsel ist Mitglied von visarte.ost, dem Berufsverband für visuelle Kunst, und stellte 2021 an der 8. Triennal in Bad Ragaz sowie 2023 im neuen Pavillon der Sammlung ARtBON aus.
Entdecke René Düsel auf seiner Website und folge ihm auf Facebook.
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